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NAMO TASSA BHAGAVATO

ARAHATO

SAMMASAMBUDDHASA

Ehre sei dem Gesegneten, dem Noblen,

dem Vollkommen Erleuchteten Buddha.

 

„Dieser Weg, den jeder für sich allein gehen muss, führt zur Läuterung der Wesen, zur Überwindung von Kummer und Traurigkeit, zum Schwinden von Schmerzen und Leiden, zum Erreichen des Rechten Pfades und zum Erlangen von Nibbana, er heißt Vierfaches Erwecken der Achtsamkeit“. Buddha (Satipatthana-Sutta M 10)

 

Mit der Unterstützung und Anregung unseres Höchst Ehrwürdigen Phra Prom Mongol Vi (Ehrw. Phra Ajarn Tong Sirimangalo) und meinem Lehrer Khun Thanat Chindaporn, im Jahre 2014, begannen wir mit der Suche nach einem Ort im Süden Portugals, um ein Meditationzentrum aufzubauen. Im November 2015 gab uns der Ehrwürdige Phra Ajarn Tong den Namen „Tilakkhana Vipassana“, den wir nun für unser „Centro de Meditacao“ verwenden dürfen.

Ich möchte an dieser Stelle meinem Lehrer Khun Thanat Chindaporn danken, der mir half mein Leiden zu lindern.

Tilakkhana und seine Bedeutung

Ti = drei; Lakkhana = Charakteristiken; also die drei Charakteristiken oder auch Daseinsmerkmale genannt.

Als die drei Daseinsmerkmale werden die Merkmale bezeichnet, die allen physischen und psychischen Phänomenen des Daseins innewohnen.

  • Anicca – Alles ist vergänglich und nichts von ewigem Bestand. Alles ist dem Wandel unterworfen.
  • Dukkha – Alles ist dem Leiden unterworfen. [Der Begriff Dukkha kann auch als Unzulänglichkeit übersetzt werden.]
  • Anatta – Alle Dinge und Phänomene existieren ohne einen unveränderlichen Wesenskern. Es gibt kein getrenntes, permanentes „Ich“ und keine ewige Seele. Alles entsteht abhängig von anderem.

Wie zeigen sich die ‚drei Daseinsmerkmale‘ (ti-lakkhaṇa n.) aller Phänomene in der Satipaṭṭhana-Vipassana-Praxis? Bei der achtsamen Betrachtung des Hebens und Senkens erscheinen die drei Daseinsmerkmale.

Das achtsame Beobachten des Hebens und Senkens kann dazu führen, dass man das
Daseinsmerkmals der Vergänglichkeit erkennt. Beobachtet und vergegenwärtigt man sich am Phänomen des Hebens und Senkens eindrücklich das Entstehen, In-den-Vordergrund-Treten und Vergehen, das Erscheinen und Verschwinden, das Ins-Dasein-Treten und Dahingehen, dann ist dies die vergegenwärtigte Erkenntnis der ‚Vergänglichkeit‘ (Aniccā n.).

Im weiteren Verlauf mögen sich beim Betrachten des Hebens und Senkens verschiedene,
schmerzhafte Gefühle einstellen. Etikettiert man das schmerzhafte Geschehen achtsam: „Schmerz, Schmerz, Schmerz”, mag es passieren, dass die schmerzhaften Gefühle in Bewegung kommen und sich verändern und dabei intensiver und ganz unerträglich werden und einen zu tyrannisieren beginnen. Die Vergegenwärtigung dieses durchdringenden, unerträglichen und schmerzhaften Geschehens ist die Vergegenwärtigung und Erkenntnis des ‚Leidens‘ (Dukkhā n.).

Hat man achtsam die Einatmung betrachtet: „Heben”, dann kann man es nicht verhindern, dass die Bauchdecke bei der folgenden Ausatmung einsinkt bzw. sich senkt. Tritt das „Heben” auf, muss darauf zwangsläufig das „Senken” kommen, genauso wie jeder Einatmung eine Ausatmung folgen muss. Wenn schmerzhafte Gefühle entstehen, kann man nicht verhindern, dass sie auftreten. Ob es sich nun um die Tatsachen des Hebens und Senkens oder schmerzhafter Gefühle handelt, es ist nicht möglich, die unterschiedlichen Situationen, die entstehen, dem eigenen Willen zu unterwerfen. Versteht man dieses Naturgesetz der Nichtbeherrschbarkeit, dann ist dies die Erkenntnis der ‚Unpersönlichkeit‘, ‚Ich-losigkeit‘ oder des ‚Nicht-Selbst‘ (Anattā n.).

(Basierend auf „Der Einzige Weg – Die Lehre der Vipassana Meditation des Ehrwürdigen Ajarn Tong Sirimangalo. Deutsche Übersetzung von Margot Frey.“)

„Laufe nicht der Vergangenheit nach. Verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben, wie es hier und jetzt ist, eingehend betrachtend weilt der Übende in Festigkeit und Freiheit. Es gilt, uns heute zu bemühen. Morgen ist es schon zu spät. Der Tod kommt unerwartet. Wie können wir mit ihm handeln? Der Weise nennt jemanden, der es versteht, Tag und Nacht in Achtsamkeit zu weilen, jemanden, der den besseren Weg kennt, allein zu leben.“ — Buddha

 

Meditationsmethode

 

Die Vipassana-Meditation wird heute noch vor allem in burmesischen, ceylonesischen und thailändischen Klöstern auf der Basis der Überlieferungen des Buddha ausgeübt. Die im Kurs angewandte Vipassana-Meditationsmethode wird so weitergegeben, wie sie traditionell in den nordthailändischen Klöstern unter der Leitung des ehrwürdigen Ajarn Tong (Phrathepsiddhajahn) praktiziert wird. Es handelt sich um eine intensive Form der Mahasi Sayadaw-Tradition mit Geh- und Sitzmeditationen, also um eine traditionell buddhistische Meditationstechnik.

Eine konfessionelle Bindung an Buddhismus wird weder vorausgesetzt noch erwartet.